Renn- und andere Berichte
 

Stadtkritium Thun – 31.05.2008

Für die Prüfung im Bälliz-Areal trafen sich vier der fünf geplanten Fahrer am Treffpunkt ein. David, nun definitiv mit einer Virus-Erkrankung ausser Gefecht, fehlte für das Kriterium in Thun. Roman, Tobias, Martin und Bernhard waren voller Tatendrang am Start. Zwar wurden die Emotionen bei unseren wie auch den meisten Teilnehmern durch die nahenden Regenwolken etwas getrübt. Aber nasse Kopfsteinpflaster wären ja für alle gleich nass.

Traditionellerweise wird als erste Punkteprüfung ein Einzelzeitfahren mit zählenden Werten für das folgende Kriterium ausgetragen. Roman rechnete berechtigterweise Chancen auf die Topplätze aus. So kam es denn auch. Bei wieder abtrocknender Strecke gelang dem Wangener eine super Runde, welche nur noch lediglich durch die Profis Markus Zberg und Martin Elmiger unterboten werden sollte.

Mit Rang drei, hatte er somit schon 10 Punkte am Trockenen und brannte förmlich auf die fast 2 Stunden später ausgetragenen 50 Kriteriumrunden in der Innenstadt von Thun. Erneut gab es keine Zeit sich ins Rennen zu akklimatisieren. Bruno Menzi attackierte in der ersten Runde Vollgas, mit dem Ziel eine erste Selektion hervorzubringen. Und prompt löste sich eine 12 Mann starke Gruppe mit nahezu allen Favoriten, Roman inklusive.

Der Vorsprung stieg schnell an, und die erste Wertung nach fünf Runden wurde unter diesem Dutzend ausgemacht. Simon Zahner, aktuell im Kriterium immer noch das Mass aller Dinge, sicherte sich die ersten sechs Punkte wobei auch Roman gleich den ersten zusätzlichen Zähler einfuhr. Und dann schlug das diesjährige öftere Rennpech wieder zu. An vierter Position liegend wurde er durch einen Sturz von Markus Zberg mit zu Boden geschickt und verlor somit den entsprechenden Anschluss, trotz sehr schnellem Aufraffen und weiter fahren. Interessantes sollte sich später zu jener Situation noch zeigen.

Der Rest des Rennens war dann schneller zusammengefasst. Vorne noch ca 8 Mann, welche sich die Punkte teilten. Bis auf das Detail, dass die Siegerpunkte, meist auf das Konto von Simon Zahner gingen. Hinter dieser Spitze hatte sich eine Verfolgergruppe gebildet, mit dem Pechvogel Roman, und den aufgerückten Franco Marvulli und Patrick Frutschi. Der Abstand hielt sich in Grenzen, näher als 20 Sekunden kamen sie aber auch nicht. Fünf Runden vor Schluss dann ein Fehler der Jury. Die 8 Spitzenfahrer machten eine Runde auf das restliche Feld hinter der Roman-Gruppe gut, womit eigentlich die Gruppe Marvulli/Frutschi/Roman die Spitze bildeten. Dies erkannte die Jury aber nicht und vergab die letzten zwei Wertungen an die Sprintsieger aus dem gut 25 Mann umfassenden Feld, mit dem späteren Podium Zahner/Elmiger/Zberg inklusive.

Zberg ? Eigentlich war er doch mit Roman gestürzt und hatte das Selbe später nochmals reproduziert. Im Unterschied zum Elite-Amateur hatte er jeweils einfach auf die Spitze eine Runde gewartet und reihte sich wieder ein. Der Protest mehrerer Teams wurde mit einem Novum für die meisten Beteiligten abgehandelt. In diesem Zweifelsfall wurde die Neutralisations-Regelung des Bahnreglements durch den Jury-Präsident zu Hilfe genommen, in welchem ein Sturz gleich gesetzt wird wie ein Defekt.

Liebe Radsportelite der Schweiz, merkt euch also beim nächsten Sturz an einem Kriterium nach diesem Präzedenzfall durch Simon Meister. Wenn noch alles dran ist, auf keinen Fall gleich weiterfahren. Zuerst in Ruhe schauen ob die Sonnencreme nicht verrutscht ist und warten bis einfach die selbe Gruppe wieder vorbeikommt. Und wenn Ihr jede zweite Runde den Boden küsst, steht ihr vielleicht trotzdem sogar am Schluss ganz vorn.

Nichts desto trotz, ist die Leistung von Roman hoch einzuschätzen, hat er doch noch alles versucht um wieder zur Spitze aufzuholen, auch wenn dies erfolglos blieb. Martin, Tobias und Bernhard blieben wie die meisten anderen im Feld ohne Möglichkeit auf Punkte, in dieser Rennkonstellation. Wirklich alle Beteiligten konnten aber zumindest mit einer Erfahrung mehr nach Hause reisen. Auf ein Neues am Folgetag in Schattdorf.

 

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