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GP des Vins Valloton – Fully – 06.04.2008
Am ersten Wochenende im April stand die 42. Austragung des GP des Vins Vallotons in Fully im Kalender der Schweizer Strassenfahrer. Aufgrund des Starts um halb acht, reiste die gesamte Equipe am Vorabend ins Weindörfchen nähe Martigny. Nach dem gemeinsamen Abendessen bei toller Gastfreundschaft konnte der nächste Tag kommen.
Zwar nieselte es am Sonntag früh aus der Finsternis im Unterwallis, die Temperaturen lagen aber noch im grünen Bereich, so dass der gefürchtete Schneefall definitiv ausblieb. Bei der Teambesprechung im Trockenen, waren alle denn auch guten Mutes. Der Rundkurs à 36 km war durch eine mit Rückenwind unterstützte Anfahrtstrecke zum langen Aufstieg bei Chamoson, sowie der knapp 15 km langen Gegengerade mit heftigem Westwind geprägt. Fünf Runden waren veranschlagt, wobei die Letzte leicht gekürzt durchgeführt werden konnte.
Recht geordnet verliefen die ersten Kilometer, wenn auch schon vor dem ersten Anstieg drei Fahrer das Weite suchten. Wolf, Craven und Kobelt glaubten wohl selbst nicht an ein Durchkommen, Präsenz im Radiotour waren ihnen zumindest gewiss. Nach der ersten Passage des Berges bildete sich rasch eine erste Gruppe à 7 Fahrer, die den bis dahin noch führenden Jurassier Wolf verfolgten. Dominik Zünd hatte hier aufgepasst und war aus den eigenen Reihen vertreten. Bis zu Beginn der zweiten Runde war die Flucht hingegen bereits beendet. Die Tessiner Truppe FidiBC wollte es kurz darauf wiederum mit einem Solo-Vorstoss wissen, was in der zweiten Runde verschiedenste Nachführ- und Ausreissattacken auslöste.
Alles soweit ohne nachhaltig Zählbares. Nachfolgend sollte aber eine erste vielversprechende Aktion das Rennen prägen. 16 Fahrer waren aus dem Feld davon gezogen und hatten schnell einen Vorsprung von knapp einer Minute verbuchen können. Tobias und Martin waren aus Teamsicht vertreten. Da alle Sportgruppen mit einem bis zwei Mann zu Buche standen, konnte man davon ausgehen, dass diese Truppe es weiter bringen würde als die bis anhin Vorhergehenden.
Leider waren zu diesem Zeitpunkt, kurz nach Rennhälfte, die eigenen Reihen bereits unerwartet stark gelichtet. David, Bernhard und Sascha waren im Anstieg abgefallen, Dominik kam nach einer Aufholjagd im Wind zwar noch heran, musste aber später ebenso parken.
Eine Unachtsamkeit brachte zum Schluss der Runde drei nochmals Unruhe in die Teamreihen. Martin und Tobias waren im Wind mit einigen Fahrern aus der Spitze gefallen und mussten sich bis zum vierten Anstieg wieder herankämpfen. Der Zusammenschluss wurde geschafft, es fehlte aber eine gewisse Erholungszeit, um den stärksten Fahrern folgen zu können. Im Aufstieg mussten beide mit weiteren Fahrern abreissen lassen, was einen Dämpfer für das Teamresultat anbahnen sollte. Nur fast.
Von hinten nahte im selben Aufstieg wie ein Wilder Roman solo. Er schnappte sich Fahrer um Fahrer, auch noch in der bis über 90 km/h schnellen Abfahrt und führte vier weitere Fahrer beinahe solo wieder an die Spitze heran. Da man sich aber hier nicht wirklich einig wurde, kam es bis eine Runde später zu einem erneuten grösseren Zusammenschluss. Gut 40 Fahrer bildeten nun eine Spitze, wobei Tobias als einzige Unterstützung, zu Beginn der Schlussrunde den Anschluss verlor, das Rennen aber solo zu Ende fuhr.
Das Feld hatte sich mittlerweile in mehrere Teile zerlegt, wobei Roman aufgrund der Übermacht der anderen Teams kaum Chancen hatte, den richtigen Zug zu erwischen. In einem Feld irgendwo in der Mitte kämpfte er sich mit übergrossem Engagement auch für andere und war mit Rang 27 schlussendlich schlecht bedient. Im vordersten Feld waren 10 Fahrer auf der Verfolgung des zurzeit überragenden Pirmin Lang des Bürgis-Cycling Team. Dieser nahm gut 15 km vor dem Ziel Reissaus und brachte seinen Vorsprung souverän bis ins Ziel.
Die heftigen Windverhältnisse sorgten zwar für trockene Bedingungen nach Rennhälfte, waren aber dafür besorgt, dass ein sich ins Ziel retten auf der Reserve kaum möglich war. Dies musste auch Reto einsehen, der bis in die zweitletzte Runde gut mitkämpfte, ein entscheidendes Loch aber nicht mehr schliessen konnte. 44 rangierte Elite-Fahrer sprachen für sich. Auf ein Weiteres und Besseres in einer Woche in Lancy.
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