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Gran Premio di Mendrisio – 16.03.2008
Wie in den letzten Jahren startete die Saison im nationalen Rennkalender der Elitefahrer in der Sonnenstube der Schweiz. Diesem Status wurde der südliche Kanton diesmal nicht im Geringsten gerecht. Regnerisch und knappe 8 Grad waren beim Teamtreffpunkt der meteorologische Befund der Mitglieder.
24 Teams aus der gesamten Welt wollten sich an dieser Prüfung gegenseitig messen. Da die internationalen Profis bereits eine Vielzahl an Rennen in den Beinen hatte, waren den Schweizer Teams eher Aussenseiterchancen zugeteilt. Die GS Rufalex trat ohne den sich nach der Quersaison in Aufbau befindlichen Sascha Schneider an. Verstärkt wurde das Team aber durch Patrick Frutschy als Gastfahrer.
Fast tradizionellerweise wurde trotz misslichen Verhältnissen bereits nach 500 m attackiert. Im ersten Aufstieg nach Start und Ziel attackierten die ersten Fahrer. Wer dies als Finte deutete, sah sich geteuscht. Fahrer um Fahrer löste sich aus dem Feld und nach Runde eins war bereits ein gutes Dutzend Fahrer in Front. Medical OTC mit den Schweizern Beuret und Trafelet wie auch die Schweizer Nationalmannschaft mit den Aushängeschildern Stalder, Hungerbühler, Schmäh und Dietziker, waren bestens vertreten. Von den Non-Professionals hatten die meisten bereits den Zug verpasst. Die nasskalte Umgebung hatte auch nicht gerade auf diesen Blitzstart schliessen lassen.
Des Weiteren folgte in Runde zwei bereits ein erster Zwischenfall des Teams. Benno hatte bei einer Abfahrt Richtung Coldrerio auf regennasser Strasse die Haftung verloren und rutschte von der Piste. Beim Eintreffen des Begleitfahrzeuges war das Rad zwar okay, der Restart war aber mit beträchtlichem Rückstand aufzunehmen. Benno fightete aber was das Zeug hielt. Die gute Minute Rückstand holte er während der nachfolgenden ein-einhalb Runden zweimal beinahe auf. Die groben Attacken im Feld halfen dem Innerschweizer leider in keinster Weise.
An der Spitze etablierte sich mittlerweile eine 14 Mann starke Fluchtgruppe, mit primär internationaler Beteiligung, plus die bereits erwähnten CH-Profis in den Nationalmannschaftsfarben. Bis in Runde vier erarbeiteten sich die Profis in Front einen Vorsprung von knapp 50 Sekunden. Am Schluss des Feldes tauchte plötzlich Dave eher konsterniert auf. Im Trainingslager noch so stark, kam er bei diesen Witterungsbedingungen nicht in Fahrt.
Kaum eine Runde später wurde der Mannschaftswagen für Dominic ans Feld berufen. Nach einem Strassenrumpler vermutete er einen Defekt. Die genaue Problemstelle konnte er aber nicht wirklich zuordnen. Dummerweise fiel die Analyse seinerseits wie auch die des Betreuers auf die Anfahrt zum Aufstieg nach Novazzano. Zu euphorisch nach der Entwarnung überfuhr er sein Limit dann im Aufstieg, was er in der letzten Kuppe mit Kontaktverlust zum Feld mit weiteren Fahrern büssen musste.
Vorne im Feld waren Patrick, Martin und Roman voll aktiv. Immer wieder konnten sie sich mit Attackierenden messen und waren omnipräsent.
In Runde acht folgten weitere entscheidende Attacken im Feld, welche mehrere Splittergruppen, meist mit Profis bestückt, die Verfolgung aufnahmen liessen. Das hohe Tempo liess auch den Vorsprung schmelzen. Zwar kamen weitere sechs Fahrer aus dem Feld davon, der Vorsprung der Spitze schmolz aber bis auf wenige hundert Meter. Reagierend in der Front, kamen lediglich 8 Fahrer vor der Einholung davon, gefolgt von weiteren neuen 6 Fahrern aus dem anbrausenden Feld.
Zeitweise waren die Schweizer Nationalmannschaftsfahrer zwar distanziert,
aus Schweizer Sicht war sicherlich erfreulich, dass Nationalmannschafts-Captain Marcello Albasini auf seine Aushängeschilder zählen konnte. Zwar waren bis Runde 9 nur noch Flöru Stalder vorne dabei, im ersten Verfolgerfeld liessen aber Hungerbühler, Dietziker und Schmäh nicht allzu viel anbrennen. Kontiniuierlich arbeiteten diese daran, keine Vorentscheidung zuzulassen.
Zwei Runden vor Schluss war eine Spitze mit knapp zwanzig Fahrern auszumachen, welche die Entscheidung suchen wollte. Genau bei einer Reaktion im Feld wiederfuhr Patrick ein Hinterraddefekt. Nebst der suboptimalen Radwechselleistung war der Zug deutlich bereits abgefahren. Schade für die bis anhin tollen Beine des Baselbieters.
Die ersten Plätze waren durch die bereits rennerprobten Profis vergeben. Mehrere weitere gut besetzte Fluchtgruppen folgten den Leadern. Im Feld war ein restlicher Sprint um die Plätze ab Rang vierzig noch angesagt. Nachdem Reto von Krämpfen geplagt das Finale auslassen musste, waren lediglich noch Roman und Martin im Feld um Sprintleistungen gefragt. Diese Anforderung erledigten die beiden bestens und klassierten sich in den ersten Rängen des Feldes.
Als Fazit konnte ein lehrreicher Beginn in die Radsportsaison verbucht werden. Auch wenn auf dem Papier nicht immense Resultate nachzuweisen waren, konnte die kämpferische Leistung hervorgehoben werden. Gewonnen wurde das Rennen übrigens durch den 34-jährigen Eddy Serry des Teams Miche vor Enrico Rossi und dem Australier Wesley Sulzenberger. Vorjahressieger Andreas Dietziker klassierte sich als bester Schweizer auf Rang vier.
Geschafft, aber irgendwie durch Leistungen befriedigt, begab sich das Team auf die Heimreise. Weiter im Einsatz ist das Team am Osterwochenende am GP Osterhas und am Rennen rund um Schönaich.
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