Renn- und andere Berichte | |
Berner Rundfahrt – 13.05.2007 Ein stattliches Feld von 130 Fahrern präsentierte der Organisationsdirektor den sportlichen Leitern zu christlicherer Start-Zeit als auch schon. Der sonst so früh angesetzte Start der nationalen Elite konnte dieses Jahr auf 10.15 Uhr gesetzt werden. Die GS RUFALEX nahm mit vollzähliger Fahrer-Belegschaft die 5 Runden à 28 Kilometer unter die Räder. Dies war sicher kein Nachteil bei doch auch starker Beteiligung aus dem benachbarten Ausland und 16 (!) gemeldeten Fahrern des Centre Mondial du Cyclisme. Das tolle Wetter stimmte Fahrer, Betreuer und Zuschauer noch zusätzlich guter Laune. Das Rennen startete wie alle Jahre zügig. Der erste Kreisel nach 500 m war noch nicht erreicht als einer erster Fahrer einen (Schein-)Angriff startete. Er wurde natürlich gestellt. Ebenso erging es allen einzelnen Angreifern auf den ersten 15 Kilometer. Nach der ersten Passage des Bergpreises fiel das Tempo etwas zusammen und die Fahrer liessen die zweite Runde etwas gemächlicher angehen. Es war die erwartete Ruhe vor dem Sturm. In der Anfahrt zum Bergpreis rissen immer wieder Fahrer aus dem Feld aus und formierten bis zur Passage des Hungerberges eine Spitzengruppe von 13 Mann. Die geplante Taktik aus Team-Sicht ging auf. Mit Reto Hollenstein, Damian Reichlin und Thomas Strüby schafften drei Fahrer aus den eigenen Reihen den Sprung in diese Gruppe. Nebst eigener Beteiligung waren alle Schweizer mit mindestens einem Fahrer dabei. Auch die kuriose Gruppierung Atlas Romers (5 Fahrer Atlas Romers, 5 Fahrer Mixed Atlas Romers) war mit drei Fahrern dabei. Nach zuerst heftiger Reaktion aus dem Feld bis zu Beginn der dritten Runde, kehrte im Feld Ruhe und ein entsprechender Rückstand ein. Die Spitzengruppe harmonierte gut und konnte zu Beginn der zweitletzten Runde einen maximalen Vorsprung von 2 Minuten verzeichnen. Es schien eine Entscheidung gefallen. Nur ist das so eine Sache mit dem Scheinen. In dieser vierten Runde wollten es die in der Spitze nicht vertretenen Teams aus Frankreich nochmals wissen. Das Farm-Team AG2R reihte ein und liess den Vorsprung der Spitze schmelzen. Bis zur vierten Passage des Bergpreises schmolz der Vorsprung auf eine Minute zwanzig. Gleich nach dieser Überquerung rissen weitere Fahrer aus dem Feld aus. Das Sextett mit Namen wie Pliuschin, Chtiou Rafas und Lang liess keinen Zweifel über die Möglichkeiten aufkommen. Die sechs kamen in der letzten Runde auf 30 Sekunden an die Führenden heran, ehe sich Pliuschin und Chtious Rafas von den weiteren Verfolgern absetzen konnte. Das Feld war mittlerweile auch auf unter eine Minute an die Spitze herangekommen. Im letzten Aufstieg zum Bergpreis teilten sich verschiedenste Gruppierung auf. Die 13er Spitze fiel ebenso auseinander wie die Verfolger und das herannahende Feld. In der Ebene und letzte Anfahrt auf Lyss hatten sich drei Spitzengruppen vor dem Feld gebildet. Eine Fünfer-Gruppe die sich am Hungerberg abgesetzt hatte konnte sich ebenso etablieren wie zwei hintere Verfolgergruppen mit jeweils knapp 25 Sekunden Unterschied. Das Feld wies einen Rückstand von einer Minute 20 auf. Leider konnte keiner der drei Teamfahrer am Berg die vorderste Spitzengruppe halten. Reto und Damian platzierten sich in der ersten 7er Gruppe hinter der Spitze und konnten somit noch maximal um den 6. Rang mittun. Thomas, der sonst kaum Probleme mit Aufstiegen hat, musste sich sogar noch eine Gruppe dahinter platzieren und war am Ziel entsprechend mässig gelaunt. Reto und Damian versuchten zwar auf dem letzten Kilometer noch Ihr Glück mit Vorstössen, blieben aber erfolglos. Die Ränge 11 und 12 waren ein zählbar mässiger Lohn für das bisher geleistete. Thomas blieb im Sprint seiner Gruppe vergleichbar glücklos und rangierte sich im Ziel auf Position 16. Alle Fahrer des Teams fuhren das Rennen zu Ende, mussten aber teilweise auf den letzten Kilometern ihr vorgängiges Engagement büssen und verloren noch entsprechend Zeit. Ihr Einsatz sei aber hiermit nicht geschmälert und trug zum Teamergebnis bei. Der Schnitt der Spitze von 45,2 km/h spricht für die tolle Qualität dieses Rennens. Weiter geht es an der Auffahrt mit dem Kriterium in Diessenhofen und dem Bergrennen Silenen-Bristen.
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