Rennberichte
 

"Tour du Chablais" (F) – 14. und 15.05.2005

Zum ersten Mal nahm die GS Rufalex am Pfingstwochenende am Zwei-Etappen-Rennen „Tour du Chablais“ in Frankreich teil. Aufgrund der weiterhin herrschenden Personalsorgen (Verletzungen, Abschlussprüfungen etc.) wurde das Rennen nur mit fünf, von möglichen sechs Fahrern besucht. Domi, Luca, Damian, Beni und Stephan Widmer stellten sich dieser Prüfung. Auf der Betreuerseite wurde Bruno für diese zwei Tage von Angie in der Verpflegung unterstützt.

Die beiden Etappen wurden auf der Südseite des Genfersees in äusserst anspruchsvoller Umgebung durchgeführt. Aber alles der Reihe nach. Der Start war jeweils auf 13.00 Uhr angesetzt, was eine Anreise am Renntag ermöglichte. Leider war der Pfingstsamstag erneut alles andere als ein meteorologischer Leckerbissen. Bereits die letzten Kilometer vor Thonon-les-bains waren in strömendem Regen zu fahren. Und der Himmel versprach auch für die nachfolgenden 140 Rennkilometer kaum Änderung. Die fehlenden Garderoben in Sciez (F) machten die letzten Rennvorbereitungen dann auch nicht einfacher.

Die ersten 20 Kilometer der Samstags-Prüfung waren topographisch noch als flach zu bezeichnen. Im 120 Mann starken Feld gingen vor allem die französischen Fahrer ungeachtet der noch folgenden Steigungen gleich richtig zur Sache. Bis zum ersten Bergpreis wurden jedoch alle Fluchtversuche wieder gestellt und die zweite Bergprüfung nach Morzine konnte im geschlossenen Feld attackiert werden. Beni, der seinen Trainingsrückstand langsam aufholt, musste aber wie 20 weitere Fahrer dem Tempo Tribut zollen und abreissen lassen. Vorne löste sich eine zwanzig Mann starke Gruppe auf einem Flachstück kurz vor der Verpflegungszone. Stephan Widmer war hier aus Rufalex-Sicht mit dabei. Bis zum letzten und happigsten Anstieg war der Vorsprung dieser Fahrer auf das Feld auf eineinhalb Minuten angestiegen. Dies sollte dann auch die letzte übersichtliche Information aus Radio-Tour gewesen sein. Denn sowohl in der Spitzengruppe, wie auch im Feld, teilte der ca 8 km lange Anstieg mit 600 Höhenmetern die Felder in Kleinst-Teams.

In der darauffolgenden Abfahrt wurde wieder eifrig zusammengeschlossen, ein richtiges Feld gab es hingegen nicht mehr. Stephan Widmer konnte im Anstieg nicht mit den allerschnellsten mithalten, und kam im Mittelfeld ins Ziel. Die hinteren Fahrer wurden auf den letzten Kilometern noch teilweise fehlgeleitet, was den absoluten Übersichtsverlust bedeutete. In der Schlussbuchhaltung von Tag 1 waren denn auch gemeinsam ins Ziel gekommene Fahrer komischerweise durch Minuten getrennt.

Am Rennsonntag standen als zweite Etappe 125 km mit 4 Bergpreiswertungen und Ziel in Evian auf dem Menuplan. Der erneut flache erste Rennfünftel diente, diesmal unter schönsten Wetterbedingungen, vor allem den Sprintern als Erfolgsplattform zur Prämieneinheimsung. Luca sprintete bei der letzten dieser „Rush“-Wertungen auch gleich mit und liess sich als dritter in dieser Renngeschichte notieren. Der erste Berg liess erneut diverse Fahrer auf der Strecke, bis dahin zum Glück ohne Teamfahrerbeteiligung. Im gleich darauf folgenden Anstieg zur zweiten Passhöhe auf knapp 1100 m (es sei hier erwähnt dass der Genfersee auf 350 m ü.Meer liegt), wurde das Feld erneut mehrfach geteilt. Damian und Stephan gehörten leider dem letzten Teil an, liessen im darauffolgenden Flachstück Ihre Begleiter aber stehen und suchten schnellere Artgenossen vor Ihnen fahrend in der rasanten und teilweise kriminellen Abfahrt nach Thonon. Dominik und Luca waren im Hauptfeld vertreten und hatten somit noch alle Optionen für den letzten Anstieg.

An diesem Berg suchten wie erwartet die Gesamtklassementsersten, oder Ihre Herausforderer, die Entscheidung. Diese Tempoverschärfung auf den happigen 500 Höhenmetern selektierte erneut ungemein, was leider auch Domi und Luca spüren mussten. Beide konnten das Tempo der Spitzengruppe bis zum Bergpreis nicht ganz halten rasten aber anschliessend mit Artgenossen die letzten 20 km zu Tal. Luca konnte sich noch von seinen Mitstreitern lösen und kam, noch durch günstige Winde gestützt, als erster GS RUFALEX-Fahrer ins Ziel. Auch die restlichen Fahrer konnten, diesmal ohne Umweg, kurz danach die Ziellinie passieren.

Dieser erneute Einblick in die französische Rennkultur war für alle beteiligten höchst spannend. Trotz des nur kleinen Abstands zur Spitze, haben diese beiden berglastigen Tage die aktuellen Möglichkeiten aufgezeigt. In der Hoffnung dass nebst dem Kopf, auch die Beine dieses Rennen gespeichert haben, werden die nächsten Rennwochenenden wieder vor allem gegen Eidgenossen ausgetragen.

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